ALMS: Black Swan wechselt in die LMP2

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Nach zwei sensationellen Saisons in der GTC-Klasse der ALMS richtet Teameigner Tim Pappas seinen Blick auf das Jahr 2012. Dafür testeten der Chef höchstpersönlich und sein niederländischer Kumpane Jeroen Bleekemolen einen Oak-Pescarolo in Sebring.

„Es war das erste Mal, dass ich etwas anderes als einen GT gefahren bin“, ließ Teamchef Tim Pappas nach seiner Ausfahrt mit dem französischen Boliden verlauten. „Es war unglaublich“, ergänzt er freudig erregt.

Mit der LMP2 hat sich Pappas für 2012 die zweitschnellste Kategorie in den Le Mans Serien vorgenommen. Jetzt muss er sich nur noch für einen Einsatzwagen entscheiden. Die Wahl hat er dabei zwischen einem Oak-Pescarolo und einem Lola. Um einen ersten Eindruck des Pescarolo zu bekommen testeten er und Jeroen Bleekemolen einen Wagen in LMP1-Spezifikation mit Judd-Motor und Dunlop-Reifen auf dem Flughafenkurs in Sebring, der ersten Station der ALMS 2012. Der LMP2-Bolide wird derzeit noch entwickelt und stand deshalb nicht zur Verfügung.

Der technologische und preisliche Aspekt waren ausschlaggebend für Pappas in die LMP2 zu wechseln. Auch wenn ihm der Wettkampf in der GTC Spaß gemacht hat, erachtete er diesen nur als einen Schritt auf dem Weg in ein größeres Motorsportprogramm. Auch wenn die GT der logische Schritt gewesen wäre, erachtet der CEO von Black Swan Racing die LMP2 als geeigneter.

„Die Leistungsdichte der GT ist unglaublich und wohl derzeit die beste in der Welt. Aber wir möchten uns Kopf an Kopf-Rennen mit anderen privaten Teams liefern, maximal mit losen Verbindungen zu Herstellern. Diese Autos haben eine feste Preisstruktur. Man muss also nicht unendlich viel Geld in die Entwicklung stecken, um konkurrenzfähig zu sein“, begründet Pappas seine Entscheidung.

Pappas hofft nun, dass ihm weitere Teams in die LMP2 folgen, um diese wieder zu dem Ruhm zu führen, den sie noch vor wenigen Jahren hatte. Damals waren unter anderem Acura und Porsche am Start, die sich zum Teil mit den LMP1-Prototypen von Audi duellierten und manchmal besiegten, da diese auf den engen amerikanischen Kursen nicht immer zurechtkamen.

„Der Kern unseres Teams freut sich auf die Prototypen und ist bereit für einen Schritt weg von bekanntem Terrain. Prototypen waren schon immer ein Traum von mir und nun wird er wahr, mit der Kostenregulierung und der Verbindung aus Profis und Amateuren“, resümiert der Teamchef.

Für welchen Prototyp sich der US-Amerikaner entscheidet, wird die Motorsport-Gemeinde bei den Wintertests der ALMS am 8. und 9. Februar in Sebring sehen. So gut wie sicher ist aber, dass Jeroen Bleekemolen wieder mit an Bord sein wird und damit seinen geliebten Cup-Porsche zumindest für die ALMS verlässt.