Sepang: Petronas-Mercedes siegreich, Audi im Pech

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Mercedes rüttelt an Audi-Vormachtstellung: Die Petronas-Silberpfeile sorgten bei den Zwölf Stunden von Sepang für klare Verhältnisse – Rang eins und drei in der Endabrechnung. Audi bekam dagegen keinen Fuß auf den Boden. Jedwede Siegesambitionen wurden durch technische Gebrechen zu Nichte gemacht.

Die Sternenkrieger sind auch zum Pazifik vorgedrungen. Bei der nunmehr zwölften Auflage der Zwölf-Stunden-Rennens von Sepang triumphierten die Mercedes-Delegation Petronas Syntium. Die dreiköpfige Besatzung des GT3-Flügeltürers – Nobuteru Taniguchi, Masataka Yanagida und Dominic Ang – profitierte bei ihren Erfolg vom Pech der Konkurrenz. In der Schlussphase des malaysischen Marathons spielte sich ein regelrechtes Favoritensterben ab.

Bereits in der Qualifikation machte das Mercedes-Gespann seinen Standpunkt deutlich und positionierte seine beiden Silberpfeile in Startreihe eins. Während sich das Pole-Ensemble Tatsuya Kataoka, Fariqe Hairuma und Bernd Schneider über kurz oder lang am Klassementgipfel etablierte, verharrten die Stallgefährten in Lauerstellung. Technische Unannehmlichkeiten stoppten schlussendlich den Siegesmarsch von Schneider und Konsorten.

Fässlers Fluch des schwarzen Goldes

Zunächst übernahmen die Seriensieger von WRT-Audi das Kommando an der Spitze. Frank Biela, Marcel Fässler und Marco Werner diktierten fortan das Tempo, bis die Flucht nach vorne von einem Reifenschaden hinten links gebremst wurde. Die Herren der Ringe mussten einen unplanmäßigen Halt an der Box einlegen – die Führung war somit passé. Stattdessen jubelten die Nachbarn aus Baden-Württemberg. Taniguchi, Yanagida und Ang gingen in Front und verließen sie bis zur Zieldurchfahrt nicht mehr. Nach dem Audi-Durchmarsch in Bathurst, Spa-Francorchamps und Zolder revanchierte sich die Sternenflotte also beim Malaysia Merdeka Endurance Race (MMER).

„Der Reifenplatzer verfolgt mich seit Le Mans“, lamentierte Fässler infolge des Intermezzos. „In Frankreich hatten wir Glück, hier in Sepang war es ein großes Unglück. Ich musste eine komplette Runde fahren. Ich denke, unseren Vorsprung hätte ich sonst locker verwalten können. Ich habe nicht einmal etwas riskiert, sondern fuhr meinen Rhythmus. Dann hat sich der Reifen ohne Ankündigung verabschiedet. Unglaublich! Das Team, meine Teamkollegen und das Auto waren sehr gut. Wir hätten den Sieg durchaus verdient gehabt. Auch nach einer Durchfahrtsstrafe zu Beginn haben wir uns wieder nach vorn gekämpft. Wir hatten auch die schnellsten Boxenstopps im Feld – also alles, was man zum Sieg braucht. Es hat nicht sollen sein.“

Dementsprechend staubte die Petronas-Equipe Gold und Bronze ab, WRT-Audi musste mit der Silbertrophäe Vorlieb nehmen. Die Kumpanen Seiji Ara, Darryl O’Young und Alex Yoong befanden sich über weite Strecken ebenfalls auf Podiumskurs, bis ein zu überrundender Mitstreiter den R8-Renner zum Anbruch der zweiten Rennhälfte abräumte. Bei dem Zusammenprall wurde das Ingolstädter Vehikel vehement beschädigt. Der Schwenklager brach, weshalb die linke Radaufhängung vollständig ausgetauscht werden musste. Am Ende stand Platz fünf zu Buche.

„Bei einem Langstreckenrennen kann immer alles passieren“, resümiert O’Young. „In Bathurst hatten wir im Februar das erforderliche Glück und haben mit dem R8 LMS gewonnen. Auch an diesem Wochenende zählten wir zur Spitze. Wir lagen vor unseren Teamkollegen und hatten nur einen kleinen Abstand zum Führenden. Doch dann gab es den Unfall beim Überrunden. Das macht diese Rennen so schwierig. Das ganze Team ist natürlich enttäuscht. Und dann hatte der führende Audi kurz vor Schluss auch noch einen Reifenschaden. So nah an einem Sieg zu sein, und dann doch zu verlieren, ist natürlich schwierig.“

Honda und Aston Martin gewinnen bei den Kleinen

Auch das einheimische Kundenteam Pauian Archiland blieb von der Defekthexe nicht verschont. Alexandre Imperatori, Jeffrey Lee und Aaron Lim rangierten auf Position sechs, als das Trio ein Kupplungsschaden heimsuchte. Die Reparatur kostete Anderthalbstunden, letztlich glückte noch der Sprung in die Topzehn.

Die weiteren Klassensiege: Teh Kian Boon, Aloysius Lek und Desmond Soh siegten mit einem Honda Civic FD2-R in Diensten von ST Powered in der Division für seriennahe Tourenwagen. Adrian D’Silva, M.Fahrizal und Ian Ross Geekie reüssierten mit einem Aston Martin Vantage vom Nexus Racing Team in der Kategorie für produktionsähnliche Sportboliden.