Spa-Francorchamps: Die Löwen verteidigen ihr Revier

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Nachdem Audi in allen Trainingssitzungen das Geschehen dominiert hatte, zeigten die Löwen im Rennen ihr wahres Gesicht. Wurz, Gené und Davidson fuhren souverän den Sieg nach Hause. Montagny, Sarrazin und Minassian machten den Doppelsieg perfekt. Für die Audianer Kristensen, Capello und McNish blieb mit Platz drei immerhin noch ein Platz auf dem Podium.

Zunächst sah es für die Audi-Truppe nach einem perfekten Wochenende aus. Die Dreifachpole konnte vom Start weg behauptet werden. In der #2 schienen Marcel Fässler, André Lotterer und Benoit Treluyer dem Feld zu enteilen. Doch die aus den hinteren Reihen gestarteten Peugeot machten schnell Plätze gut und nach drei Runden hatten die Löwen zur Spitze aufgeschlossen.

Unterdessen fällt Mc Nish nach einem Dreher bei Le Combes auf Platz 16 zurück. Der Schotte bestätigt später, den Ausrutscher selbst verschuldet zu haben. In der GT Pro-Klasse erlebt Marc Lieb erneut ein Fiasko. Kurz nach dem Start wird er von Fisichella gedreht und bleibt zunächst stehen. Der Porsche Werksfahrer schafft es zwar zurück in die Box, es steht aber ein längerer Stopp an. Derweil führen die Ferraris von AF Corse und JMW Motorsports die GT-Klasse an.

Nach gut zweieinhalb Stunden verursacht Christoph Bouchut die einzige Safetycar-Phase des Rennens. In der Eau Rouge verliert er bei hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über seinen Level 5 Lola und schlägt hart in die Reifenstapel ein. Der Routinier kann unverletzt aussteigen.

Das Debüt des Audi R18 scheint etwas ausgebremst zu werden. Alle drei Wagen verlieren Zeit. Sei es bei den Routine-Stopps oder durch Probleme auf der Strecke, wie bei der #2, als Treluyer direkt nach seiner bis dahin schnellsten Runde von der Strecke abkommt und sich an die Box zurückkämpfen muss.

Gegen Rennmitte führen die Löwen das Feld an. Mc Nish hat sich zwar an die Spitzengruppe zurückgekämpft und die Peugeots und Audis liegen auf den vorderen sechs Plätzen innerhalb von 21 Sekunden, doch nach gut drei Stunden zeigen die Franzosen ihr wahres Potential und kontrollieren das Feld von der Spitze. Davidson führt vor Lamy und Sarrazin.

Tom Kristensen versucht die Audi-Ehre zu retten und bleibt mit schnellen Runden in Schlagdistanz, um seine Chance zu nutzen, als Lami Ausgangs Rivage ins Kiesbett rutscht. Der Audi #3 ist wieder auf Podiumskurs. Der Peugeot wird von den Streckenposten zurück auf die Strecke geschoben und rollt zur Box, wo er fünf Runden verliert. Lami war am Ende eines dreifach Stints, den er mit einem Reifensatz bestritt.

Kristensen hält die Spannung aufrecht und setzt die führenden Peugeot konstant unter Druck. Der Nervenkitzel findet aber gut eine Stunde vor Schluss jedoch ein jähes Ende, als der #3 Audi mit einem Schaden die Box ansteuern muss und ein neues Heck fällig ist. Kristensen fällt auf Platz vier zurück. Rockenfeller ist neuer dritter. Wieder auf der Strecke fährt der Le Mans Rekordhalter mit dem Messer zwischen den Zähnen und mit vollem Tank seine schnellste Runde des Rennens.

Nachdem Rockenfeller sich einen Ausflug durch das Gras geleistet hat, liegt Kristensen wieder auf Platz drei, den er bis ins Ziel behält. Die beiden Peugeot an der Spitze fahren die letzten Runden locker runter. Nach sechs Stunden heißen die Sieger Alexander Wurz, Marc Gené und Anthony Davidson vor Franck Montagny, Stéphane Sarrazin und Nicolas Minassian auf Platz zwei.

Der Sieg in der LMP2 geht an TDS Racing mit Pierre Thiriet, Mathias Beche und Jody Firth im Oreca Nissan. Hope Racing holt sich mit Luca Moro, Zhang Shan Qi und Nicolas Marroc die Lorbeeren in der FLM Klasse. Giancarlo Fisichella und Gianmaria Bruni sichern AF Corse den GTE Pro Sieg. Der GTE AM Sieg geht an Raymond Narac und Nicolas Armindo im IMSA Porsche. Der Titel „bester Benziner“ geht an die Rückkehrer vom Team Pescarolo mit Emmanuel Collard, Christophe Tinseau und Julien Jousse.

Nach zwei Runden führt Peugeot nun auch die Hersteller-Wertung im ILMC an. Die Duftmarken sind gesetzt und die Teams bereiten sich auf das nächste Aufeinandertreffen Mitte Juni an der Sarthe vor.