Spa-Francorchamps: Audi obenauf, Peugeot verunfallt

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Desaströser Auftakt in den Ardennen: Audi überstand einen chaotischen Donnerstag mit wenigen Kampfspuren und erzielte zwei Trainingsbestzeiten. Indes erwischte es Peugeot in der Nachmittagssitzung, nachdem Lamy im Abschnitt Blanchimont folgeschwer kollidiert war.

Verbremser, Kaltverformungen und Blechschäden: Hüben wie drüben herrschten Turbolenzen auf der Ardennen-Achterbahn am Trainingsdonnerstag. Die perfide Berg- und Talbahn im belgischen Kurort forderte in den beiden Zeitsitzungen selbst prominente Opfer wie Audi und Peugeot, die im zweiten Durchgang letztendlich den vorzeitigen Abbruch herbeiführten. Den Löwen, Rebellion und RML steht demnach eine lange Reparaturnacht bevor.

Das erste Intermezzo ereignete sich zu Beginn der zweiten Zeitenjagd, als Jean-Christophe Boullion (Rebellion) in der Mutkurve Radillion mit der Streckenbarriere auf Tuchfühlung ging und die Heckpartie seines Lola-Boliden vehement beschädigte. Infolgedessen mussten erstmals die roten Flaggen ausgerollt werden, doch der Pistenbetrieb konnte in Kürze wieder aufgenommen. Allerdings nahte bereits das nächste Unheil.

Peugeot-Werksfahrer Pedro Lamy und LMP2-Akteur Mike Newton (RML-HPD) kamen sich im Bereich des Überwindungsabschnitts Blanchimont in die Quere, wodurch die beiden Prototypen heftig kollidierten. Es folgte der endgültige Abbruch der zweiten Trainingseinheit. Bis dato hatte sich André Lotterer (Audi) die flotteste Rundenzeit von 2:03,124 Minuten notieren lassen. Dem Schotten folgten auf den Rängen zwei und drei seine Markenkollegen.

Selbst im ersten Training am Vormittag waren die Audianer nicht zu stoppen und klassierten sich an der Spitze des Tableaus. Rinaldo Capello legte eine 2:03,844 Minuten vor, gefolgt von Romain Dumas (+0,210 Sekunden). Einziger Wermutstropfen: Bénoit Tréluyer patze in Rivage beim Überholen eines GTE-Brummers und strandete deshalb im Kies, wobei die Motorhaube in Mitleidenschaft gezogen wurde, aber vergleichsweise geringfügige Schäden davontrug.

Ergo waren die Löwen wiederum in der Lage das Audi-Triumvirat am Klassementgipfel zu pulverisieren. Peugeot-Ass Sébastien Bourdais (+0,373 Sekunden) quetschte sich nach einer kurzen Unterbrechung auf den dritten Rang. Die vierte Wildkatze in der Obhut von Oreca reihte sich im ersten Durchlauf hinter der Werksmannschaft ein, mischte sich im Chaos am Nachmittag hingegen unter das Löwenrudel.

Selbst der Benzinsektor hielt den Anschluss an die Dieselelite. Die Rebellen schlugen im ersten Segment im Doppelpack zu und lagen kaum mehr als eine Sekunde hinter dem Heizöl-Schlusslicht. Im Trubel der zweiten Sitzung pirschte sich die Quifel-Truppe sogar bis auf wenige Zehntelsekunden an die Diesel-Front heran.

Ein ausgeglichenes Bild ergab sich bei den kleinen Prototypen. Die Bestzeiten gingen an Strakka-HPD (2:11,332 Minuten) und Greaves-Zytek-Nissan (2:10,565 Minuten). Die GTE-Wertung wurde indes von Ferrari dominiert.